Zikavirus: Bald auch in Europa?

Wo besteht die Gefahr einer Zikavirus-Infektion und wie können Sie sich schützen?

Das Zikavirus hat sich in den vergangenen Monaten in Brasilien rasant ausgebreitet. Das sorgt hierzulande vor allem wegen der anstehenden olympischen Spiele in Rio de Janeiro im kommenden August für Besorgnis. Die Weltgesundheitsorganisation prüft momentan, wie hoch die Risiken durch die planmäßige Veranstaltung der Spiele sind. Sollte die Expertenkommission das Risiko als zu hoch einschätzen, wird sie schnellstmöglich eine Olympia-Verlegung empfehlen.

Momentan beschränkt sich die Ausbreitung des Zikavirus, das durch bestimmte Mückenarten übertragen wird, auf 60 Länder in Lateinamerika, Afrika und der Asia-Pazifik-Region. Die WHO sieht allerdings auch die Gefahr einer Ausbreitung des Virus auf einige Länder Europas. Eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht in Madeira, Griechenland, Türkei, Italien, in Balkan-Ländern wie Kroatien und an den Küsten des Schwarzen Meeres in Russland, Georgien und Bulgarien.

Wie können Sie sich schützen?

  1. Einen Impfstoff gegen den Zikavirus existiert nicht.
  2. Wer in eine von Zika betroffene Region reist, sollte sich – besonders von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, wenn die Überträgermücken am aktivsten sind – gegen Mückenstiche schützen:
    • Möglichst immer lange Kleidung tragen.
    • Insektenschutzmittel und Moskitonetze helfen, die Überträgermücken abzuwehren.
  3. Reisende mit Erkrankungen des Immunsystems oder schweren chronischen Erkrankungen sollten vor der Abreise ihren Hausarzt oder eine tropenmedizinische Beratungsstelle aufsuchen.
  4. Es gibt bereits Apps, die Ihnen anzeigen, wie hoch die Mückenkonzentration an Ihrem Aufenthaltsort ist. Beispiel Italien: Die App Zanzamapp zeigt in Echtzeit an, wo sich große Mengen an Moskitos aufhalten.

Wie wird das Zikavirus übertragen und wie verläuft die Infektion?
Das Zikavirus wird meist von Mücken übertragen, vor allem vermutlich von der Gattung Aedes. In einigen Fällen ist das Virus von Männern auch auf sexuellem Weg übertragen worden.

Die Symptome einer Zikavirus-Infektion sind Hautausschlag, Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündung und manchmal Fieber. Im Vergleich zu anderen tropischen, mückenübertragenden Erkrankungen werden diese aber als milder ausgeprägt beschrieben. Bei Kindern im Mutterleib kann das Virus Hirnfehlbildungen verursachen.

Quelle: Robert Koch Institut, 21.04.2016

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